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Ankara #2

11.11.18 Sonntag

Langsam rollen wir über den Parkplatz.

Der Pinzgauer schnurrt gemütlich vor sich hin.

Erste neugierige Blicke werden uns zugeworfen. Wir sind auf dem

„Uluslararasí Ćocuk Diyarì Film Festivali“.

In ca. einer halben Stunde geht es los und das Festival startet (Dauer: eine Woche).

Wir sind kurz vor knapp über einen Zufall mit von der Partie und dürfen diese Woche mit Zirkus eröffnen!

 

Die Suche nach Onur (Reporter & Kontakt) bleibt ohne Erfolg! Er ist (noch) nicht da. Stattdessen kommen wir nach etwas herum fragen schließlich zu den richtigen Personen: den Veranstaltern!

Mit Händen, Füßen und gebrochenem Englisch einigen wir uns darauf, dass David und ich uns vor der Halle einen Platz für unsere Workshops suchen sollen und dann auch gleich loslegen dürfen.

 

Auf einer Wiese vor dem Festival Gebäude packen wir unser ganzes Zirkusequipment aus und spannen die Slackline.

Es spricht sich unter den Gästen schnell herum, dass die zwei Deutschen mit ihrem komischen Fahrzeug Zirkus machen und man das jetzt ausprobieren kann...

„Unsere Wiese“ wird immer voller von Kindern, Jugendlichen aber auch mutigen Erwachsenen und wir fangen mit unserem offenen Workshop an.

Wir zeigen, helfen, korrigieren und motivieren die Leute und langsam wird es zum Selbstläufer: Kinder, die vielleicht zuerst unschlüssig daneben standen, sehen was abgeht, wie z.B. das Diabolo funktioniert und kommen dazu. Es selber ausprobieren.

David und ich eilen von Kind zu Kind (Erwachsene sind auch noch Kinder) und halten das Zirkus-Fieber am laufen, indem wir immer neue Tricks zeigen.

 

Zwei Stunden später startet das Festival im Gebäude auf der Bühne mit einem Theaterstück von Kindern für Kinder und wir können uns zurück lehnen. Workshops dieser Art ziehen immer richtig viel Energie.

Onur ist in der Zwischenzeit mit seiner Kollegin gekommen und nachdem wir unser ganzes Zirkuszeug wieder eingesammelt und in unserer Dachbox verstaut haben, lädt er uns zum essen ein. Genau das Richtige jetzt!

Wir gehen in ein gutes türkisches Restaurant und speisen hervorragend und nicht zu wenig:

Als Starter gibt es diverse kleine kleine Saucen, Eingelegtes und Salate. Dazu frisches Fladenbrot. Der Hauptgang ist ein großer Teller mit gegrilltem Hühnerfleisch vom Spieß, Reis und noch mehr Fladenbrot. Im Anschluss gibt es für jeden noch eine Lahmacun. Zu trinken ganz klassisch Ayran und nach dem Essen eine Cay.

 

Wohl gesättigt gehen wir zu Festival zurück und bekommen den letzten Akt des Tages mit: die Kinder Lieder produzierende Band „Subadap Cocuk“. Diese besteht aus aus mehreren Künstlern, die – je nach Ort – sich zusammenfinden und dann performen.

Der offizielle Part ist für heute vorbei. Die Kinder gehen mit ihren Eltern nach Hause und das Gelände leert sich.

Auf unsere Frage hin was jetzt passiert, kann uns niemand eine genaue Antwort geben. Wir wissen nur, dass die Organisatoren alle Künstler, Performer und Helfer des Festivals zum Essen einladen. Und wir gehören mit dazu!

Wir packen unsere 7 Sachen in unsere Rucksäcke. Den Pinzgauer lassen wir hier stehen – der Parkplatz ist bewacht – und dann bringt uns Onur mit seinem Auto zu dem Restaurant „SU´DEM“.

 

Im Auto führen wir ein Gespräch über den Pinzgauer und seine Wirkung nach Außen.

Das er ein ehemaliges Schweizer Militärfahrzeug ist und allein schon durch seine Form militärisch wirkt, lässt sich nicht leugnen. Onur bittet uns die Farbe von grau in etwas fröhlicheres zu ändern. Wir erzählen ihm von unserem Plan Sticker in mehreren Sprachen auf unsere Kabine zu machen. Immer das gleiche Wort: „Zirkus“.

Die Idee findet er gut und er kann uns sogar ein Copyshop empfehlen der solche Sticker machen kann.

 

Im Restaurant ist eine lange Tafel für die Festivalleute reserviert. Wir nehmen Platz und staunen schon jetzt über die üppigen Vorspeisen, die auf dem Tisch stehen. Eigentlich sind wir noch papp satt. Jetzt schon wieder an essen denken zu müssen ist eigentlich schon zu viel.

Die Stimmung ist ausgelassen und wir unterhalten uns angeregt mit den Leuten. Neben der Band, die am Ende des Tages gespielt hat, sind auch alle Helfer und Organisatoren mit dabei.

Koray ist einer der Organisatoren und wir können bei ihm schlafen. Für eine Woche! Er spricht allerdings kaum Englisch und so führen wir unsere Gespräche via google Übersetzer.

 

Inzwischen kommen die Hauptspeisen und David wirft mir einen mitleidigen Blick zu… Wir sind so voll gegessen wie schon ewig nicht mehr! Und jetzt geht es einfach weiter. Das Fiese zu dem ist, dass es hervorragend mundet und man ja essen will!

Letztlich schaffen wir das auch noch mit Bravour und danach gibt es einen Raki (Schnaps) zum verdauen.

 

Der Abend nimmt fahrt auf und es wird gesungen, getanzt und Musik gespielt (nach dem 3. Raki war die Band nicht mehr zu stoppen).

Gegen 23 Uhr fragen wir Koray, wann er denn vorhat nach Hause zu gehen. Der Tag war mächtig anstrengend und ich sehne mich nach einem Bett.

Koray wirkt etwas überrascht und meint er würde gerne noch etwas länger bleiben… ok.

Ein Bier geht noch...

 

Letzten Endes sind wir noch bis 2 Uhr im „SU´DEM“ geblieben bis Korays Freund Dogan mit der Arbeit fertig war (er war einer der Kellner) und dann gingen wir zu viert in eine Bar – Koray gab eine Runde aus – und um 4 Uhr laufen wir betrunken durch die Innenstadt Ankaras. Bei einem Straßenstand machen wir einen kurzen Stopp – Dogan kaufte uns gebratenen Schafdarm im Fladenbrot (hat tatsächlich sehr lecker geschmeckt…) - weiter geht es in Richtung der Hauptstraße und dort nehmen wir ein Taxi in den Stadtteil Altindag (von der Burg aus zu sehen gewesen).

Um 4:30 Uhr Nachts kommen wir in Korays Wohnung an und Dogan macht sich als erstes ein Rührei (er hat Hunger… wir nicht. Merkwürdig).

Koray zeigt uns unsere Betten und dann geht es endlich schlafen.

 

12.11.18 Montag

Das Haus wird nicht verlassen. Der Kater zu groß und der Kühlschrank voll genug.

 

13.11.18 Dienstag

Tag 100 unserer Reise. Wir erinnern uns zurück an den Start. Die ersten 3 Wochen mit unseren Freunden auf der Balkan Tour in Kroatien und Bosnien & Herzegowina. Dann kam Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bulgarien, Griechenland und dann, ja dann kam die Türkei und Istanbul. Und jetzt sind wir hier...

 

Es ist Dienstag→ mit dem Taxi ab zur iranischen Botschaft und Visa abholen. So fern wir es ausgestellt bekommen…

Als erstes dürfen wir wieder eine Nummer ziehen und dann im kleinen und gut gefüllten Wartezimmer … warten.

Mittlerweile waren wir schon so oft hier, dass wir uns an die neugierigen Blicke, den permanent laufenden Fernseher mit iranischen News mit den anti amerikanischen Parolen und das Warten gewöhnt haben.

Wir sind an der Reihe und die Spannung steigt. Es ist der gleiche Beamte wie die letzten Male zuvor.

Zuerst macht er einen schlechten Witz über Davids Bart (oder Haare???) den wir nicht verstehen und dann überreicht er uns, über seinen Witz amüsiert, mit einem Lächeln unsere Pässe mit den Visa.

Yes!!!

Beflügelt und glücklich darüber, dass wir das Visa in der Tasche haben laufen wir zum Festival Gelände und holen den Pinzgauer.

Mittlerweile ist uns das Motoröl ausgegangen und wir haben via Internet – über Damala (FSJlerin) – neues bestellt, da wir in den Tankstellen uns Shops keins für uns gefunden haben. Das Öl ist Heute bei Ali´s Büro angekommen und wir holen es zwischendurch ab.

 

Mit dem Pinzgauer geht es zum „Tunali Copyshop“. Der Laden, den Onur uns Empfohlen hat, um die Zirkus-Sticker zu machen.

Um die Sache zu beschleunigen rufen wir zuerst Onur an, damit er dem Ladenbesitzer erklärt was wir wollen.

Unsere Vorlagen und Logos haben wir als PDF´s auf einem USB-Stick dabei und dann ging das bearbeiten rucki zucki. In über 10 Sprachen lassen wir „Zirkus“ und unser Logo auf transparente Folie drucken.

Nach gut einer Stunde sind alle Sticker gedruckt und da wir von Onur geschickt worden waren, gibt es für uns einen „special price“ → 65 Lira. Das sind ~ 10,80 €. In Deutschland hätten wir dafür bestimmt das 5 bis 10 fache zahlen können…

 

Voll in unserer kreativen Schaffer-Phase fahren wir zum gleich zum Bauhaus und kaufen Spraydosen. Farbe: dunkel blau.

Mission Anti Militär Look ist gestartet!

 

14.11.18 Mittwoch

Sticker aufgeklebt auf den Pinzgauer.

Wild und ohne System kleben wir Zirkus in englischer, französischer, russischer, türkischer griechischer, persischer und vieler weiterer Sprachen (hindu, thai, khmer, albanisch...) auf unseren Aufbau. Unser Logo mit dem Schriftzug: „GO HAPPY – with circus around the world“ dominiert durch seine Größe und Farbvielfalt.

Das Wetter hat in den letzten Tagen einen deutlichen Umschwung gemacht und bei 4° Celsius frieren uns fast die Finger ab.

 

Zurück in Korays Wohnung im 12. Stock haben wir mit Anna, einer Freundin der Freundin - die uns in Istanbul die Wohnung zu Verfügung gestellt hat - ein Interview geführt via Skype. Sie führt selber einen Lifestyle-Blog über „das was Menschen glücklich macht“ und wir erzählen ihr über eine Stunde was wir so erleben und wie es uns in den letzten drei Monaten so ergangen ist.

Als sie von ihrer Freundin von uns erfahren hat, wollte sie unbedingt wissen was dahinter steckt und hat uns daraufhin kontaktiert.

Uns hat es gefallen über Go Happy zu erzählen und so vielleicht noch mehr Leute zu erreichen.

 

15.11.18 Donnerstag

Die Nachbarschaft rund um das Zuhause von Koray ist laut seiner Angaben nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr sicher. Einer der Gründe dafür ist das direkt angrenzende Slum und die dort vorherrschende Kriminalität. Vor allem Drogen sind ein Problem.

Das ermutigt mich erst recht mir Abends die Kamera zu schnappen und die Nachbarschaft zu erkunden. Ausreizen was da so geht…

Nach nur kurzer Zeit bin ich aus der Hochhaussiedlung raus und laufe weiter in Richtung Slum. An einem Abhang mache ich Halt und knipse ein, zwei verwackelte Langzeitaufnahmen von der Burg, die wir erst kürzlich besucht haben und die in Sichtweite ist.

In einiger Entfernung sitzen ein paar Jugendliche um ein Feuer. Sie rufen mir etwas zu aber ich bleibe auf Abstand. Beobachte nur:

Die Situation ist friedlich. An mir wird vorerst kein weiteres Interesse gezeigt. Die rund 7 Jungs trinken Cay, den sie über dem Feuer machen und essen Sonnenblumenkerne. Klassisch türkisch.

Ich gebe mir einen Ruck und gehe zu ihnen. Frage ob ich ein Foto machen kann. Trotz keinerlei Englischkenntnisse Seitens der Jungs verstehen sie was ich meine. Kein Problem.

Direkt werde ich auf einen Cay eingeladen und der beste Platz am Feuer wird mir angeboten, den ich dankend annehme. Wir sitzen auf ranzigen Sofas und Paletten. Ich stelle mich vor und die Jungs staunen nicht schlecht, was ich zu erzählen habe. Dazu zeige ich unseren GO HAPPY Text und jetzt sind die Jungs richtig interessiert. Direkt wird das Instagram Profil und unser YouTube Kanal analysiert.

Was mich aber interessiert ist was die Jungs hier machen und ob das Viertel wirklich so gefährlich ist, wie alle sagen. Auf meine Fragen hin werden erneut die Handys gezückt und per google Übersetzer bekomme ich Stück für Stück meine Antworten:

Die Jungs (zwischen 11 und 19 Jahre alt) treffen sich hier jeden Abend und hängen zusammen ab. Sie haben ein gemeinsames Hobby: Tauben züchten.

Direkt neben uns befindet sich ein Verschlag, zusammengebaut aus allen möglichen Materialien: Holz, Wellblech, Plastik, Metall und Stein. Voller Stolz zeigen sie mir ihre Tauben und mir wird gesagt, dass Tauben zu züchten ein großes Hobby hier in der Türkei ist.

Die Nächste Runde Cay wird eingeschenkt und auf meine 2. Frage wird zögerlich geantwortet.

Tatsächlich gilt die Gegend als unsicher und es wird viel mit Drogen gedealt. Das hat zur Folge, dass verstärkt die Polizei rund um das Viertel verstärkt kontrolliert (habe ich am eigenen Leib erfahren dürfen… #Leibesvisitation) und Patrouilliere fährt. In das Slum selber traut sich die Polizei aber nicht.

Etwas stutzig geworden frage ich sie, warum es nicht für mich gefährlich ist und darauf hin erwidern sie, dass ich mir keine Sorgen machen muss: Ich bin ihr Gast und mir wird hier nichts passieren. Altes Gastgebergesetz.

Ich habe wiedermal Glück an die richtigen Leute gekommen zu sein. Hätten ja auch die Dealer oder Schlimmeres sein können.

Die Jungs fragen, ob ich mit ihnen einen Spaziergang durch‘s Slum machen möchte…

"Jetzt?!"

"Ja!"

"Ok!"

Wir drehen eine Runde, begegnen zu der späten Stunde noch einigen Leuten – ein paar kennen meine Begleiter, es wird gequatscht, dann weiter – dunkle Straßen führen an halb verfallenen Häusern und Blechhütten vorbei. Von den Dealern sehe ich nichts.

Alleine wäre ich hier garantiert nicht rein gegangen. So aber habe ich mir einen kleinen Eindruck machen können. Die Jungs selber leben nicht im Slum, sondern (ebenfalls wie Koray) in einem der vielen Hochhäuser.

Sicher werde ich bis vor das Tor von „meinem“ Hochhaus begleitet und dann verabschieden wir uns.

 

16.11.18 Freitag

Heute scheint die Sonne und wir könne endlich mit dem Auftragen der Farbe auf den Pinzgauer anfangen (Aufgrund der kalten Temperaturen die letzten Tage haben wir das aufgeschoben). Zuerst reinigen wir die zu bearbeitende Fläche und dann kleben wir die Fenster, Lichter, Scheibenwischer und Blinker vom Pinz mit Zeitungspapier ab. Im Nachhinein betrachtet hat dieser Arbeitsschritt am längsten gedauert.

Dann der interessante Part: das Sprayen!

Großflächig und schwungvoll wird die blaue Farbe aufgetragen. Das Erscheinungsbild ändert sich drastisch! Zu aller erst wird die Beifahrerseite, dann die Front und dann die Fahrerseite besprüht.

Nach 3 Dosen ist die komplette Schnauze blau und wir haben ein neues Fahrzeug!

Die Abklebungen werden entfernt und wir betrachten unser Werk.

„Nice oder?“

„Ja schon!“

„Richtiges Zirkus-Reise-Mobiel jetzt.“

Wir sind zufrieden. Vorerst. Zusätzlich wollen wir aber noch das Heck und die Scheuerleisten rechts und links ebenfalls blau machen. Dafür brauchen wir aber erst mal wieder neue Farbe.

Trotz anfänglicher Bedenken, ob das mit dem sprayen klappt, hat das Ganze wunderbar funktioniert.

 

17.11.18 Samstag

Der Tag beginnt wieder recht entspannt mit einem gemeinsamen Frühstück.

Vormittags ziehen wir mit dem Pinz los und besuchen noch einmal Ali im Büro (20 Minuten Fahrt. Standard Parkplatz an der Moschee), um uns ein letztes Mal zu Bedanken.

Zu Fuß sind wir weiter und haben uns auf die Suche nach Postkarten gemacht. Eine große Aufgabe hier in der Türkei welche zu finden…

Im größten Buchladen der Stadt werden wir jedoch fündig. Die Motive sind eher lausig (Aufnahmen von Gebäuden…) dennoch decken wir uns damit ein.

Ein paar Tage später gehen wir in ein Postzentrum (Nummer ziehen ist was für Anfänger → wir stellen uns gleich an) und verschicken unsere Karten.

2,30 türkische Lira (0,37€) kostet es normaler Weise… ABER… wenn man viel auf seine Karte schreibt (so wie wir) zahlt man 4 TL (0,64€)! Das hat uns sehr zum staunen gebracht. Auch die Verkäuferin konnte uns auf unsere Fragen hin nicht genau erklären warum das so ist. Hätten wir nur „Liebe Grüße aus Ankara“ geschrieben, hätten wir nur den niedrigeren Preis zahlen müssen.

 

Voller Tatendrang geht es weiter zum Bauhaus und wir kaufen ein weiteres Mal 3 Dosen blaue Farbe. Zudem entdecken wir noch Gaskartuschen für unseren Kocher und wir packen auch davon ein paar mit ein.

Zurück bei Korays Zuhause haben wir mit ihm gemeinsam ein kleines Werbevideo für unsere morgige Show beim Festival gedreht. Unzählige Versuche hat das ganze gedauert, bis wir alle zufrieden waren… und ich verletzt (im Eifer des Gefechts den Ellenbogen am Türrahmen hängen gelassen. Klassiker).

 

18.11.18 Sonntag

Vormittags Show vorbereitet. Spontan wie wir Zirkusleute halt eben sind. Nach 3 Stunden kreativer Arbeit hatten wir unser Programm auf die Beine gestellt.

 

Auf 16 Uhr fahren wir auf den Parkplatz des Festivalgeländes vor und starten mit den Vorbereitungen für unsere Show.

Der Winter kommt und es wird kalt. Ich merke es beim Aufwärmen.

Den Pinzgauer haben wir ins Bühnenbild mit eingebaut und mit ein paar Seilen unsere Bühne markiert.

Trotz der frischen Temperaturen ist das Publikum während unserer 35 Minuten Show immer voll dabei.

David macht den Clown und ich den schnell beleidigten Akrobaten.

Zum Finale hin machen wir gemeinsam Akrobatik und Jonglage. Begeisterung bei den Zuschauern.

 

Nach unserer Performance kommen einige Leute vorbei und bedanken sich bei uns. Viele wollen ein Selfie mit uns zusammen machen und wir nehmen das gelassen hin.

Jetzt heißt es wieder zusammen räumen und auf die Abschlussfeier warten…

 

Abends sind wir wieder im gleichen Restaurant, wie bei der Eröffnungsfeier letzten Sonntag. Im „SU´DEM.“

Genau wie vor sieben Tagen wird wieder gespeist bis zum umfallen. Nur diesmal wissen wir was auf uns zukommt und sind vorbereitet. Alle sind sie versammelt an der großen Tafel.

Die Organisatoren haben nochmal an alle Helfer ein großes Dankeschön ausgesprochen und dann wurde mit Raki angestoßen! Ein paar mal...

Auch dieses mal dürfen wir mit unseren Gastgebern einen wundervollen Abend verbringen. Sie singen traditionelle Lieder, Toasts werden ausgesprochen und spontan geben wir interessierten einen kleinen Zirkuscrash Kurs am Rande des Geschehens. Dann beginnen einzelne als Solo Einlage ein Lied anzustimmen und jeder gibt eines zum Besten. Und schon sind wir an der Reihe und erst singe ich und dann auch David ein Lied, welche wir vom Liederabend aus der Schulzeit noch in Petto hatten. 

Heute lassen wir uns nicht so sehr gehen. Wir fahren noch mit unserem Zuhause zu Koray´s Zuhause...

 

19.11.19 Montag

Die Woche beginnt relaxt mit einem Workshop in einer Schule, die uns Koray vermittelt hat. Wir werden sehnlichst erwartet… man hat schon viel von uns gehört.

Mit den rund 15 Mädchen und Jungs gehen wir unser komplettes Repertoire durch und am Ende bekommt jeder noch eine Clownsnase geschenkt.

 

Abends lassen wir bei einer Jazz-Jam-Session in einer Bar die Beine schwingen und David legt auch mit seiner Jonglage eine kleine Performance hin.

 

20.11.18 Dienstag

Es wird wieder etwas am Pinzgauer geschafft!

Die Scheuerleisten, das Heck und alle 4 hinten angebrachten Kanister sind am Ende des Nachmittags blau angesprayt. Jetzt haben wir ein komplett neues Fahrzeug vor uns.

Nebenbei habe ich die Silikondichtungen zwischen Fahrzeug und Aufbau erneuert. An manchen Stellen hat Wind und Wetter schon einiges abgetragen.

 

Nun wurde uns bewusst das unsere Reise ganz bald weiter gehen sollte. Also setzt sich David spontan mit Koray zusammen und versucht mit Händen, Füßen und Google Übersetzer herauszufinden ob Koray ein paar Kontakte entlang des schwarzen Meeres habe. Und tatsächlich nach mehreren Telefonaten findet Koray einen Kontakt der bei einer sozialen Einrichtung tätig ist, welche mit Kindern in der ganzen Türkei arbeitet. Übermorgen können wir uns mit diesem Kontakt in Ankara treffen um alle Einzelheiten zu klären. 

 

 

21.11.18 Mittwoch

Der Tag steht im Zeichen des Nichtstun.

 

22.11.18 Donnerstag

An unserem vorletzten Tag in Ankara treffen wir uns mit dem Freund von Koray. Sein Name ist Hadi.  Wir klären zu welchen seiner Kontakte wir entlang des schwarzen Meeres fahren können. Vorher geben wir seiner Freundin Ceren ein Interview.

Ceren → Freelancer - arbeitet für eine Zeitung in Kizilay (Stadtteil von Ankara) - hat von uns über Ihren Freund Hadi erfahren und ist begeistert von der Zirkus-Idee die wir in die Welt tragen und leben.

Nach dem Interview werden wir noch zum Mittagessen eingeladen.

Nun sind wir gut vorbereitet und in jeder größeren Stadt auf unserer Route haben wir eine offene Türe zu erwarten.

Gute Aussichten!

 

23.11.18 Freitag

Bevor es wieder weiter geht wird wieder einmal die Bude geschrubbt. Koray ist nicht Zuhause. Wir sind allein.

Zeug in Pinz.

Route gecheckt.

Let´s go!!!

Auf in Richtung Corum.

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