· 

GO HAPPY in Pogradec

 

 

18.09.18 Dienstag

 

Ölstand überprüfen, Mail verschicken. Los!

 

Weiter geht es auf unsere Reise wieder in den Nord-Ostenen Albaniens.

 

Zwar haben wir dort keinen Kontakt mit dem wir kommunizieren, aber da Pogradec auf unserem Weg liegt (weiteres Ziel ist Kriva Palanka in Mazedonien) fahren wir dort vorbei. Die Schule, an der KuKuk-Kultur letztes Jahr einen Spielplatz gebaut hat, haben wir gerade noch eine Mail geschrieben, dass wir kommen. Wir hoffen auf das Beste.

 

Die Schule liegt in Pogradec und wurde von einem Deutschen gegründet, so am vergangenen Abend die KuKuk´s.

 

 

 

Die Route führte uns von Fier über Elbasan auf der SH3 zum Ohridsee nach Pogradec (40°53´50.77“N, 20°41´05.47“E).

 

Zwischendurch haben wir zwei, unabhängig voneinander reisende, Motorradfahrer kennen gelernt. Der erste war „Nick“ aus Australien. Er ist seit einem Jahr und vier Monaten schon auf der Reise und gestartet ist er in … Australien. Seine Route ist die unsere, nur andersherum.

 

Die zweite ist Gabi. Sie war deutsche und hat Urlaub in Albanien und die umliegenden Länder gemacht.

 

Beide Begegnungen passierten auf einem Rastplatz, von dem man schon einen wunderschönen Blick über den Ohridsee hatte und bei dem wir eine weitere lustige Bekanntschaft schlossen: der Mann! Er muss ein ortsansässiger Einheimischer sein, denn er sprach kein uns verständliches Wort und ging irgendeiner Arbeit nach…

 

Als wir auf unsere Decke sitzend vor dem Pinzgauer im Schatten Pause machten, gesellte er sich einfach dazu! Kurz waren wir verunsichert aber er war harmlos.

 

 

 

Bevor wir weiter fuhren machten wir unser Dach vorne (Plane) auf und transformierten den Pinzgauer in ein Cabrio…

 

Die weitere Fahrt am See entlang war ein Traum! Mit dickem Beat auf den Ohren und dem Fahrtwind in den Haaren brausten wir unserem Ziel entgegen. Die Sonne schien und die rund 30° fühlten sich gut auf unseren Gesichtern an.

 

 

 

Ohne Probleme fanden wir direkt die Pforte der Nehemiah Gateway Albania School.

 

David meldete uns beim Pförtner an und nach kurzem Warten kam Arba, die Assistentin der Schulleiterin.

 

Sie begrüßte uns mit den Worten, dass sie gerade eben unsere Mail beantwortet hatte und wir super kurzfristig da sind. Eigentlich wird hier alles sehr gut im Voraus geplant und organisiert.

 

Sie ließ durchblicken, dass es vielleicht nichts mit Zirkus wird!!!

 

 

 

Dennoch zeigte Sie uns das Campusgelände. Es ist riesig! Dazu gehört ein Kindergarten, eine Grundschule (zusammen in einem Gebäude), eine Realschule, ein Gymnasium und eine Uni. Des weiteren ein Hauptgebäude, das Gästehaus (Hotel) mehrere Häuser für die Studenten zum Arbeiten und Wohnen, Geräteräume für Fahrzeuge, ein Busbahnhof und letztlich das Haus in dem der Gründer Albert Geiger und seine Familie lebt. Die Turnhalle und der Sportplatz vervollständigen den Campus zu „klein Deutschland“. So wirkte das ganze auf mich. Einerseits weil die Häuser und Anlagen sehr Modern und Top in Schuss waren, des anderen war es hier sehr sauber! Kein Müll der rumliegt und ein gepflegtes Gelände.

 

Und! Viele Lehrer und Studenten sprechen Deutsch.

 

 

 

Nach dem Rundgang wurden wir im Campus eigenen Café geparkt und durften bei einem Espresso warten.

 

Kurze Zeit später kam Arba mit der angehenden Schulleiterin zurück. Wir erzählten von uns und GO HAPPY und dass wir sehr gerne hier bleiben würden und im Gegenzug Zirkus-Workshops anbieten wollen.

 

Nach kurzem Verhandeln war die Sache geritzt. Wir dürfen die nächsten paar Tage bleiben, im Gästehaus schlafen und Zirkus mit den Kindern in den Pausen machen. Frühstück und Mittagessen inklusive. Perfekt!!!

 

Dann wurden uns an der Hotelrezeption die Schlüssel-Karten für unser Zimmer und das Gate zum Gelände gegeben. Das Zimmer wurde besichtigt. Und dann ging es ab in die Stadt was essen. Noch auf dem Campusgelände ein paar deutsche Austauschstudenten und die Tochter des Gründers kennen gelernt.

 

Zu Fuß ging es 20 Minuten am See entlang. Nach einer Runde durch die City haben wir in einem Italiener zu Abend gegessen.

 

Der Rückweg im Dunkeln war gar nicht so einfach … wir haben uns die Magen vorgeschlagenen. Wir hatten den MEGA-Hunger nach dem Reise-Tag.

 

Im Hotel ging es wieder vor die Laptop´s und ans freudige Dokumentieren.

 

 

 

19.09.18 Mittwoch

 

Im weichen Bett erwacht.

 

Auf 8:00 Uhr Frühstücken gegangen. Dort Gabi Geiger und Chris getroffen. Nach kurzem Plaudern wussten wir, dass Chris ein deutscher Kommissar ist und bei der Drogenfahndung arbeitet. Ein Mal im Jahr kommt er für eine Woche nach Albanien hier her um die Schüler über Drogen und deren Wirkungen aufzuklären.

 

Vor allem Marihuana ist hier ein Problem, da es in den Bergen angebaut wird (klimatisch gute Voraussetzungen).

 

 

 

9:00 bis 11:00 Uhr Workshops auf dem letztes Jahr gebauten KuKuk-Kultur Spielplatz gegeben. Zuerst waren die Erst- bis Fünftklässler und dann die Sechst- bis Neuntklässler bei uns. Zum Ende hin kamen noch die Kindergarten Kids vorbei.

 

David hat neben dem Rola und der Jonglage noch Swinging und Tellerdrehen gemacht, während ich mich fast ausschließlich auf die Slacklines konzentriert habe. Teilweise standen bis zu 15 Kinder auf einer Slackline und ich hatte Angst um die Haltbarkeit und Belastbarkeit der Materialien.

 

 

 

Nach den Workshops gingen wir in der Schulküche (bestens Ausgestattet) was essen. Hier haben wir Arnold Geiger persönlich kennen gelernt und ein paar Wörter gewechselt. Er gab uns letztlich noch den Tipp uns für den Pinzgauer eine internationale Versicherung zu holen. Das ist ungefähr das Gleiche wie ein internationaler Führerschein zum Führerschein, nur eben für die Fahrzeugversicherung. Kostet nichts und ist bei der Versicherung zu bekommen.

 

„… ab Iran braucht ihr des..“ war die Aussage zwischen Suppe und Hauptgang.

 

 

 

Um 13:30 Uhr haben wir nochmal auf dem Campusgelände Workshops gegeben und dann ging es für uns mit dem Pinzgauer zu der ortsansässigen Roma-Schule, die stark mit dieser in Verbindung steht.

 

Bei uns fuhr der stellvertretende Schulleiter der „Amaro Tan“ Roma-Schule (40°54´11.89“N, 20°38´41.04“E) mit und zeigte uns den Weg. Ohne ihn hätten wir es wahrscheinlich auch nicht gefunden:

 

Ein steiler, schmaler Weg führte uns von der Straße den Berg hoch zur Schule. Die „Gebäude“ bestehen aus ehem. Flüchtlingscontainern, welche aneinandergereiht in einer Gasse aufgestellt sind und ein Sportplatz mit Kunstrasen in der Größe eines Volleyball-Feldes gehörten dazu. Er bot uns Platz für unsern Workshop.

 

Innerhalb von eineinhalb Stunden unter der prallen Sonne spielten wir 2x unsere Show und machten mit über 120 Kindern Jonglage, Akrobatik, Stelzen laufen, Slackline und Swinging.

 

Die Kinder, ausschließlich Roma Kinder, hatten ihre Freude. Sie waren von Anfang an dabei und wollten unbedingt alles ausprobieren!

 

#fullyaction

 

 

 

Im Anschluss an die Workshops erzählte uns der Schulleiter Marin Piqoni noch einiges über die Geschichte der Schule und wie er dazu kam der Leiter zu werden. Er selber ist nämlich hier geboren, in einer armen Familie aufgewachsen und hatte als Kind nur Romas als Freunde. Nach seinem Studium wollte er sich in seiner Heimat engagieren und die Lage hier verbessern. Die Roma hatten es ziemlich schwer mit dem Schulsystem. Mittlerweile hat sich das dank ihm geändert. Die Schule bietet vom Kindergarten bis hin zur 9. Klasse knapp über 120 Schülern Platz. Wenn die Noten und das Interesse bei den Jugendlichen passt, haben sie die Möglichkeit bei der Nehemiah Gateway Albania School auf Kosten der Roma-Schule weiter zu machen.

 

Nach einem Rundgang durch das gesamte Gelände wendete David den Pinzgauer in der schmalen Einfahrt und wir fuhren zur Nehemiah.

 

 

 

Zurück im Guesthouse ging es gleich weiter mit Arba und ihrem mexikanischen Verlobten im Pinz den nahe gelegene Nationalpark Drilon (40°53´59.32“N, 20°42´45.04“E) und das Dorf Tushemisht (40°54´03.14“N, 20°43´12.76“E) besuchen. Hier sind die Gebäude aus Stein erbaut und sehr alt. Wunderschön im Schein der untergehenden Sonne.

 

In einem Restaurant haben wir zu viert Abend gegessen. Es gab ausschließlich einheimische Kost. Als Vorspeise gab es Fleischbällchen mit Brot. Die Hauptspeise war eine Art Kiesch gefüllt mit Schafskäse, Spinat, Tomaten und Zwiebeln. Dazu gab es den klassischen Airan: Ziegenmilch mit Wasser verdünnt. Mir hat letzteres überhaupt nicht behagt und so habe ich das Glas nicht mehr angefasst. Ein Bier hat dann wohl als Ersatz herhalten müssen… leider!

 

Arba hat sich mit ihrem Freund auch eins geteilt. An sich ok, wäre da nicht der Umstand, dass Sie schon ohne Bier Pausenlos am quatschen war!. Jetzt war Sie nicht mehr zu bremsen. Aber es war witzig. Ihr Freund, David und ich haben uns darüber nur ein klein wenig lustig gemacht.

 

Auf der Rückfahrt zum Campus war mir recht flau. Die einheimische Kost war starke Arbeit für mein Magen… aber wir haben es geschafft und ohne Unfall unser Ziel erreicht.

 

 

 

20.09.18 Donnerstag

 

Nach dem Frühstück mussten wir unser Zimmer räumen, da dieses für andere Gäste gebraucht wurde, die für eine Feier der Absolventen der Uni, welche morgen statt fand, gekommen waren. Nach einer Aufführung im Kindergarten und anschließendem Workshop auf dem Spielplatz haben wir uns vor dem Campus-Café hingesetzt und Laptptiert!

 

Auf 12:30 haben wir wieder in der Schulküche gegessen und hier wieder Chris, dem Cop, getroffen. Er hat uns seine Kontaktdaten gegeben und gemeint: „… wenn euch was passier, ihr z.B. an der Grenze festgehalten werdet, ruft mich einfach an, dann lasse ich meine Kontakte spielen...“

 

Nice!

 

 

 

Dafür haben wir ihm unseren Pinzgauer im Detail gezeigt und weiter über unser Projekt berichtet. Er war ein Fan von GO HAPPY!

 

 

 

Der Plan war den Nachmittag über noch etwas zu Arbeiten und dann gegen 16:00 Uhr weiter nach Mazedonien zu fahren. Es sollte anders kommen.

 

 

 

Gegen 15:00 Uhr hat uns Chris (eine treue Seele) den Vorschlag gemacht, einen der Studenten kennen zu lernen, mit dem Hintergrund, dass dieser eine Drohne hat und sehr coole Aufnahmen macht…

 

So haben wir James kennen gelernt. Er ist US-Amerikaner und arbeitet hier für zwei Jahre (eins hat er schon hinter sich) in der Marketing Abteilung der Schule.

 

Nach kurzem Vorstellen und kennen lernen war er begeistert von der Idee ein paar Aufnahmen vom Pinzgauer am See zu machen. Er packte seine Drohne und Zubehör ein und wir fuhren mit dem Pinz an den Ohridsee. Dort machten wir ein paar Aufnahmen mit unterschiedlichen Ansichten. Dann ging es weiter in die Berge. Leider hatte die Drohne Schwierigkeiten mit dem Empfang und so haben wir nicht ganz das machen können, was geplant war.

 

Zurück im Campus haben wir ein paar weitere Shot´s gemacht. Mit Zirkuseinlage von David und mir auf dem Dach des Pinz.

 

Danach haben wir uns die Aufnahmen auf dem PC angeschaut und uns ist echt was gelungen…

 

 

 

UHHH!

 

 

 

Bis zum Abendessen, wir waren bei Geiger´s eingeladen worden, arbeiteten wir weiter (Video/Blog).

 

Von dem Plan heute Abend noch los zukommen hatten wir uns verabschiedet. Wir durften im Pinz auf dem Campus-Gelände schlafen und so war es uns egal. Wir haben es nicht eilig.

 

 

 

Nach dem Abendessen mit der Familie Geiger, ein paar Studenten und Professoren und Chris wurde uns von Arnold persönlich das selber eingerichtete „Museum“ gezeigt. Es war ein Zimmer, das im Stil eines albanischen Haushalts zur Zeit des Kommunismus eingerichtet war.

 

Nach und nach verabschiedeten sich die Leute bis nur noch wir, James und ein deutscher FSJ´ler (Name vergessen! Sry) übrig waren. Wir redeten über dies und das. Schauten Videos von James und schrieben nebenher Blog und schnitten Video.

 

Letztlich war nur noch ich am werkeln. Alle anderen waren ins Bett gegangen. Ich checkte unsere morgige Route und trank den Rest Rotwein leer, den ich noch nicht vorher getrunken hatte (halbe Flasche).

 

 

 

21.09.18 Freitag

 

8:00 Uhr Aufstehen.

 

Noch weitere Aufnahmen der Umgebung von James bekommen.

 

Gefrühstückt.

 

Dachzelt zusammengebaut.

 

Pinz gepackt.

 

Von Gabi verabschiedet (Sie hat uns ca. 20 Euro in mazedonischer Währung in die Hand gedrückt).

 

GO! GO! GO!

 

 

 

Nach 10 Minuten erreichten wir die Grenze nach Mazedonien…

 

 

 

Fortsetzung folgt!

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0